Habt Ihr mal bei einem Baseballspiel zugesehen und Euch gewundert, wieso die Spieler ständig aufs Grün spucken? Das liegt an den Sonnenblumenkernen. Ja, Ihr habt richtig gelesen, Sonnenblumenkerne. Sie sind der kleine Snack der Spieler. Schwupp eine Handvoll in die Backen gepackt und raus geht’s aufs Spielfeld. Dort knacken die Jungs die Kerne und spucken die Schalen aus. Schön anzusehen ist das nicht, aber auf jeden Fall gesund. Denn die kleinen Kerne sind kleine Eiweiß-Bomben. 100g davon enthalten mehr Eiweiß als ein Steak. Viel Folsäure, Vitamin E und Magnesium liefern sie auch noch mit.
Die Europäer fanden erst im 19. Jahrhundert heraus, dass sich aus den geschälten Sonnenblumenkernen ein hochwertiges, goldgelbes Öl pressen lässt. Inzwischen gehören Sonnenblumen zur drittwichtigsten Ölsaat weltweit. Allerdings variiert die Zusammensetzung der Fettsäuren stark zwischen den unterschiedlichen Sonnenblumensorten. Generell lässt sich sagen: Je hochwertiger das Öl, desto höher ist der Anteil an ungesättigten Fettsäuren (bis zu 65%). Dabei ist der Hauptbestandteil die essentielle Linolsäure mit rund 63%. Durch den hohen Anteil an Linolsäure ist das Sonnenblumenöl ein sehr Omega-6-lastiges Speiseöl. Daher solltet Ihr es mit anderen Ölen kombinieren, zum Beispiel mit Leinöl. Wie viele Pflanzenöle senkt es den Cholesterinspiegel in Blut.
Natives, kaltgepresstes Sonnenblumenöl solltet Ihr nicht hoch erhitzen. Sonst zerfallen die ungesättigten Fettsäuren. Lagert es kühl, dunkel und gut verschlossen. Verwendet es für Salate, Dressings, Mayonnaise und Rohkost, oder um warme Speisen zu veredeln. Es schmeckt mild-nussig und eignet sich dadurch auch zum Kuchenbacken.
Mit dem preiswerten, raffinierten Sonnenblumenöl könnt Ihr braten und dünsten. Achtet darauf, es nicht zu stark zu erhitzen, sonst zerfallen die verbliebenen, wertvollen Inhaltsstoffe auch noch. Die Industrie nutzt raffiniertes Sonnenblumenöl, um Margarine herzustellen und Gebäck zu frittieren.