Palmöl wird momentan kontrovers diskutiert. Umweltverbände kritisieren, dass Regenwälder für neue Plantagen abgeholzt werden, um den hohen Bedarf an Palmöl zu decken. Ob als Basis für Kraftstoff oder zur Herstellung von Kerzen und Kosmetik, Palmöl wird in vielen Branchen verwendet. In der Lebensmittelindustrie ist Palmfett eines der wichtigsten Speisefette weltweit.
Ursprünglich stammt das rote Öl aus Afrika und Brasilien. Dort ist es immer noch ein wesentlicher Teil der heimischen Küche. Gewonnen wird das Speiseöl aus dem Fruchtfleisch der Ölpalme. In dicken Reben hängen circa 6.000 Früchte an den Palmen. Das Fruchtfleisch wird vor dem Pressen gekocht. Die Kerne werden zu Palmkernöl weiterverarbeitet. Das meiste Palmöl stammt nicht aus Afrika oder Brasilien, sondern aus Malaysia und Indonesien mit den weltweit größten Anbaugebieten der ertragreichen Ölpalme.
Ein Erkennungsmerkmal von nativem Palmöl ist seine orangerote Farbe. Verantwortlich ist der sekundäre Pflanzenstoff Carotin. Palmöl enthält circa 15 Mal mehr von diesem Naturfarbstoff als Karotten. Der Körper wandelt Carotin in Vitamin A um. In dieser Form verbessert es die Sehleistung, stärkt die Schleimhäute und verschönert das Hautbild. Der hohe Carotingehalt bestimmt auch den typischen, leicht süsslich-aromatischen Geschmack des Öls. Wem der Geschmack zu intensiv ist, der kann einfach etwas Kokosfett untermischen. Rotes Palmöl gehört zu den wenigen Lebensmitteln, die alle acht Varianten des fettlöslichen Vitamin E beinhalten. Sie schützen den Körper vor vorzeitiger Alterung, wirken krebshemmend und schützen die Zellwände.
Neben Vitaminen und sekundären Pflanzenstoffen besteht Palmöl zu rund 80% aus gesättigten Fettsäuren. Ähnlich wie Kokosöl verflüssigt sich Palmfett bei über 23 Grad Celsius. Die vielen gesättigten Fettsäuren machen es hitzestabil und lange haltbar. Natives Palmöl solltest Du dunkel lagern und, sobald Du das Glas angebrochen hast, im Kühlschrank aufbewahren. Theoretisch kannst Du Palmöl hoch erhitzen, damit frittieren und scharf anbraten. Allerdings wäre es schade um das gute Fett, verwende fürs Frittieren lieber raffiniertes Palmöl. Es schmeckt mild, fast neutral und ist durch bleichen weiß. Natives, rotes Palmöl solltest Du wegen seiner Vitamine und sekundären Pflanzenstoffe nur niedrig erhitzen, so bleiben seine ursprünglichen Inhaltsstoffe und seine positive gesundheitsfördernde Wirkung erhalten. Verwende es zum Garen und Dünsten im Wok, verfeinert damit Nudel- und Reisgerichte, Suppen, Saucen und Gemüse mit einem exotischen Geschmack. Besonders Saucen werden zum Hingucker und erhalten durch rotes Palmfett eine tolle, besondere Farbe. Wenn Dir Nachhaltigkeit am Herzen liegt, dann kaufe natives Palmöl aus biologischem und ökologischem Anbau. Damit unterstützt Du den Schutz bedrohter Tierarten und die Existenz von Bio-Bauern.
