Wisst Ihr, wie viele Kerne für einen Liter Kürbisöl notwendig sind? Etwa zweieinhalb bis drei Kilogramm! Das sind ungefähr 30, 35 Ölkürbisse. Und die Samen müssen auch noch von Hand vom Fruchtfleisch gelöst werden. Aber die Arbeit zahlt sich aus, denn Kürbiskernöl gehört zu den gesündesten Ölen. Das Öl aus ungerösteten Kernen ist hellgrün und mild im Geschmack. Bei gepresstem Kürbisöl variiert die Farbe von dunkelgrün bis braun-rot. Die Farbe gibt dabei Hinweise darauf, wie das Öl hergestellt wurde: Dunkelgrün kennzeichnet kalt gepresste, bräunlich-rot heiß gepresste Öle. Die grüne Farbe kommt von dem enthaltenen Chlorophyll. Wird ein Öl heiß gepresst, wird dieser Pflanzenfarbstoff zerstört.
Kalt gepresste Öle schmecken intensiv nussig. Sie enthalten rund 80% ungesättigte Fettsäuren und viel Vitamin E. Das Vitamin schützt die Zellen wie ein Anti-Aging-Mittel, und die ungesättigten Fettsäuren senken den Cholesterinwert und beugen Herz- und Kreislauferkrankungen vor. Der hohe Vitamin E-Gehalt stabilisiert das Öl zwar, indem es die ungesättigten Fettsäuren schützt, trotzdem solltet Ihr Kürbiskernöl nach Anbruch innerhalb von zwei, drei Monaten verbrauchen. Ungeöffnet könnt Ihr es rund ein Jahr kühl und trocken lagern. Das geöffnete Öl stellt Ihr am besten in den Kühlschrank. Verwendet es für die kalte Küche, denn beim Erhitzen zerfallen die mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Verfeinert damit Gemüsesuppen, Rohkost, Saucen und Salate. Ihr könnt damit Käse marinieren und Fleischgerichte würzen. Oder Pasta und Polenta veredeln, es schmeckt herrlich. Kombiniert das Öl mit Omega-3-lastigen Ölen wie Leinöl, da Kürbiskernöl viel Omega-6 enthält. Leinöl ist eher geschmacksneutral und beeinträchtigt den aromatischen Geschmack des Kürbiskernöls nicht. Probiert mal meinen Frischkäse-Kürbiskernöl-Dip mit Gemüsesticks aus.
Das bekannteste und teuerste Kürbiskernöl stammt aus der Steiermark, Österreich. Da kostet ein Liter schnell mal 19 Euro. Es ist dunkelgrün, dickflüssig und wird aus den Kernen des Steirischen Ölkürbis gewonnen. Die Kürbiskerne werden getrocknet, geröstet, dann gemahlen, mit Salz vermischt, anschließend wird die Masse gepresst. Beim Einkauf solltet ihr auf die Angabe “g.g.A.” auf dem Etikett achten. Die “geografisch geschützte Angabe” garantiert hundertprozentige Reinheit, und dass das Öl wirklich aus der Steiermark kommt.