Olivenöl ist der Klassiker der mediterranen Küche und schenkt Griechen und Italienern ein langes Leben – so der Volksglaube. Aber es stimmt schon, in den Mittelmeerländern erkranken weniger Menschen an Herzinfarkten und Dickdarmkrebs. Wissenschaftler haben das Olivenöl als einen Schutzfaktor in der mediterranen Ernährung ausgemacht. In den 1960er Jahren untersuchten Forscher die Ernährungsgewohnheiten von Kretas Bewohnern: Viel frisches Gemüse und frisch geerntete Früchte kamen dort auf die Teller. Die Bewohner verzehrten dafür wenig Fleisch, Geflügel und Fisch. Milchprodukte wie Joghurt, Rohmilchkäse aus Ziegenmilch gab es auch nur selten. Zubereitet wurden alle Mahlzeiten mit Olivenöl, kalt gepresst aus dem Fruchtfleisch heimischer Oliven.
Gesund ist Olivenöl durch seinen hohen Anteil an Ölsäure. Je nach Herstellung besteht Olivenöl aus 70-75% der einfach ungesättigten Omega-6-Fettsäure. Auf den Körper wirkt die Ölsäure cholesterinsenkend, indem es das LDL-Cholesterin hemmt. So lagert sich das “böse” Cholesterin nicht an den Gefäßen ab und verstopft diese nicht. Außerdem stärken die kurzzeitigen Fettsäuren das Herz. Weitere Inhaltsstoffe wie Vitamin E verzögern den Alterungsprozess der Körperzellen, besonders von Hautzellen. Durch die Art und Weise, wie Olivenöl zusammengesetzt ist, wirkt es entzündungshemmend, blutdrucksenkend, schützt und erweitert die Gefäße, möglicherweise schützt es auch vor Krebs.
Um Dir all diese Vorteile zu sichern, braucht Du Olivenöl von sehr guter Qualität. Leider ist der Kauf gar nicht so einfach, denn was darauf steht, muss nicht unbedingt drin sein. Daher Augen auf beim Kauf, damit keine gepanschte Ware im Einkaufswagen landet. Um sicher zu gehen, machst Du am besten den Geschmackstest: Ein echtes extra vergines Olivenöl schmeckt fruchtig, leicht bitter, pfeffrig und hinterlässt beim Schlucken ein Kratzen im Hals. Fruchtig schmeckt es, weil die Olive offiziell als Steinfrucht gehandelt wird. Daher ist Olivenöl quasi ein Fruchtsaft.
Man kann Olivenöle in drei Qualitätsgruppen einteilen:
1) Extra Vergine oder natives Olivenöl Extra: Die reifen Oliven werden vom Baum gepflückt und innerhalb weniger Stunden verarbeitet. Dabei darf es nicht zu Fermentationen oder Oxidationen kommen. Das Öl wird geprüft und muss spezielle Vorgaben erfüllen, um als Extra Vergine zu gelten.
2) Vergine oder natives Olivenöl: Dieses Öl wird aus beschädigten oder nicht mehr ganz frischen Oliven gepresst.
3) Lampantöl oder Olivenöl: Hier dienen verdorbene und vom Boden aufgesammelte oder fermentierte Oliven als Ausgangsprodukt für das Olivenöl. Es riecht schlecht und schmeckt unangenehm. Gesetzlich darf Lampantöl erst in den Handel gelangen, wenn man es chemisch bearbeitet und kleine Mengen nativen Olivenöls dazugibt.
Auch hier lohnt es sich, in hochwertige Produkte zu investieren. Dank dem hohen Anteil an Ölsäure und durch die vielen Begleitstoffe ist Olivenöl gut haltbar. Achte trotzdem auf das Haltbarkeitsdatum. Lagere es dunkel und kühl. Im Kühlschrank neigt Olivenöl dazu, auszuflocken. Aber keine Sorge, darunter leiden weder Qualität noch Geschmack. Nach einiger Zeit außerhalb des Küchenschranks normalisiert sich das Öl wieder. Olivenöl eignet sich zum Braten, Kochen und Backen. Nur den Bodensatz des Öls solltest Du nicht erhitzen. Die abgelagerten Schwebstoffe schmecken meist nicht so git.
Auch warme Speisen wie Risotto kannst Du mit Olivenöl beträufeln, oder Gemüsegerichte damit verfeinern. Olivenöl ist ein Allroundtalent und passt hervorragend zu Kräutern wie Thymian und Rosmarin. Aus frischen Kräutern kannst Du tolles Pesto zaubern. Auch mit Balsamico-Essig harmoniert der Geschmack des Olivenöls sehr gut, versuche mal meinen Spinat-Feta-Salat ;).
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